Nach der Wahl ist vor der Wahl: Nach dem deutlichen Sieg bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr will die CDU in Sachsen-Anhalt ausführlich über Inhalte debattieren. Mehr als 300 Mitglieder erarbeiten derzeit in verschiedenen Fachausschüssen ein neues Grundsatzprogramm, wie Generalsekretär Mario Karschunke der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Unser letztes Grundsatzprogramm ist von 2013. Die Zeit ist sehr viel schnelllebiger geworden, darauf reagieren wir."
Im Herbst 2023 soll das Papier fertig sein. Es soll auch als inhaltliche Grundlage für Positionierungen zu den Kommunalwahlen 2024, zur Bundestagswahl 2025 und zur nächsten Landtagswahl 2026 dienen.
"Wir wollen thematisch die gesamte Breite abbilden. An unseren Grundwerten werden wir nicht rütteln", sagte Karschunke. Das heißt, auf den Themen Familie, Wirtschaft und Finanzen soll auch künftig ein Schwerpunkt liegen. "Familienpolitik ist wichtig für uns. Mann, Frau, Kind macht für uns die Familie aus." Für die Generationengerechtigkeit sei eine solide Finanzpolitik nötig.
Im Bereich Wirtschaft sollen besonders Zukunftsthemen wie grüner Wasserstoff sowie die Veränderungen im Braunkohlerevier und der Automobilbranche im Vordergrund stehen. "Die Automobilindustrie steht vor einem tiefgreifenden Strukturwandel. Als Wirtschaftspartei wollen wir Antworten finden, wie der Wandel gelingen kann."
Die CDU ist mit etwa 6000 Mitgliedern die größte Partei in Sachsen-Anhalt, der Altersdurchschnitt liegt nach eigenen Angaben bei 59 Jahren. "Es muss unsere Aufgabe sein, dass wir besonders für junge Menschen interessant werden", sagte Karschunke, der seit Oktober Generalsekretär ist. «Wir werden immer so wahrgenommen, als ob wir hier die Altherren-Partei sind und die sind wir nicht! Wir haben 30 Prozent Frauenanteil in der Partei. "Beim Frauenanteil habe man zuletzt stetig zugelegt. «Daran werden wir auch weiter arbeiten."
Quelle: dpa (u.a. bei Zeit online, 13.06.2022)
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