30 Jahre CDU Sachsen-Anhalt: Wer wir sind und woher wir kommen

21.02.2020

Jubiläum: Gegründet am  24. Februar 1990 in Halle (Saale) feiert die CDU Sachsen-Anhalt jetzt ihr 30-jähriges Bestehen.

Jubiläum: Am 24. Februar 2020 feiert die CDU Sachsen-Anhalt ihr 30-jähriges Bestehen. Am 24. Februar 1990 wurde der Landesverband Sachsen-Anhalt der CDU in Halle-Neustadt gegründet. Es war der erste Landesverband in der damaligen DDR. Gerd Gies wurde erster Landesvorsitzender.


 

 

 

 





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Mit Gerd Gies an die Spitze
Großer Erfolg für die CDU Sachsen-Anhalt bei der Landtagswahl 1990: Bis auf einen, wurden alle Wahlkreise gewonnen. Kein einziger Kandidat der Landesliste wurde gewählt. Auf der konstituierenden Sitzung der CDU-Fraktion am 16. Oktober 1990 wurde Joachim Auer zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Gerd Gies wurde erster Ministerpräsident.

Nach seinem Rücktritt ist Werner Münch am 4. Juli 1991 als dessen Nachfolger gewählt worden. Gerd Gies blieb jedoch Landesvorsitzender der CDU Sachsen-Anhalt.


Foto: Friedrich Gahlbeck / Bildquelle: Bundesarchiv

Werner Münch wird neuer Landesvorsitzender
Die folgenden Monate waren von personellen Auseinandersetzungen geprägt. Auf dem Wolmirstedter Parteitag wurde Werner Münch zum neuen Landesvorsitzenden gewählt. Als Reaktion auf diese Entscheidung legte Joachim Auer den Fraktionsvorsitz nieder. Christoph Bergner wurde daraufhin neuer Fraktionsvorsitzender.

Regierungskrise und Krisenende
Am 28. November 1993 erklärte Werner Münch, auf Grund einer „Gehälteraffäre“, seinen Rücktritt als Parteichef. Zum neuen Vorsitzenden der CDU Sachsen-Anhalt wurde der Minister für Städtebau und Wohnungswesen, Karl-Heinz Daehre, gewählt. Für das Amt des Ministerpräsidenten nominierte die CDU-Fraktion ihren Vorsitzenden, Christoph Bergner. Zu Bergners Nachfolger wählte die Landtagsfraktion Jürgen Scharf. Es gelang der neuen CDU-Spitze, die Regierungskrise zu beenden und die Koalition fortzusetzen.


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CDU Sachsen-Anhalt in der Opposition
Bei der Landtagswahl 1994 wurde die CDU Sachsen-Anhalt mit ihrem Spitzenkandidaten Christoph Bergner mit 34,4% wiederum stärkste Fraktion. Die SPD verbesserte sich auf 34% und die FDP scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde. Die PDS erreichte 19,9% und Bündnis90/Die Grünen 5,1%. Anstatt mit der CDU eine Große Koalition einzugehen, entschied sich die SPD, unter Reinhard Höppner, für eine von der PDS tolerierte Minderheitsregierung mit den Grünen („Magdeburger Modell“). Die CDU musste daraufhin in die Opposition gehen.

Christoph Bergner wurde von der CDU-Fraktion erneut zum Vorsitzenden gewählt. Doch der harte Oppositionskurs der CDU und ihr Kampf gegen die PDS wurden von den Wählern nicht honoriert.


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Mit der SPD zum „Magdeburger Modell“
Bei der Landtagswahl 1998 sackte die CDU Sachsen-Anhalt auf 22% ab. Die SPD erreichte 35,9% und wurde erstmals stärkste Fraktion. Die CDU Sachsen-Anhalt blieb in der Opposition und die SPD setzte mit Ministerpräsident Höppner ihr „Magdeburger Modell“ fort. Für die schlechten Ergebnisse bei der Landtagswahl und der Bundestagswahl 1998 übernahm der Landesvorsitzende Karl-Heinz Daehre die Verantwortung und stellte sich nicht mehr zur Wahl. Zu seinem Nachfolger wurde im Oktober 1998 der ehemalige Finanzminister Wolfgang Böhmer gewählt.

Böhmer beendete die Personaldebatten und bot der SPD eine konstruktive Zusammenarbeit an. Im Januar 2001 ist er zum Spitzenkandidaten der CDU Sachsen-Anhalt nominiert worden. Vor der Landtagswahl 2002 übernahm Wolfgang Böhmer auch den Vorsitz der CDU-Landtagsfraktion.

Mit Wolfgang Böhmer zurück in die Regierungsverantwortung
Aus der Landtagswahl im April 2002 ging die CDU Sachsen-Anhalts als Sieger hervor: Mit 37,3% wurde sie wieder die stärkste Partei im Landtag. Zum neuen Ministerpräsidenten wurde Wolfgang Böhmer gewählt. Das Amt des Fraktionsvorsitzenden übernahm der langjährige Parlamentarische Geschäftsführer Jürgen Scharf. 


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Wie angekündigt, gab Wolfgang Böhmer im November 2004 sein Amt als Landesvorsitzender ab. Zu seinem Nachfolger wählte der Landesparteitag den Landrat des Ohrekreises, Thomas Webel.

Verluste bei der Landtagswahl 2006
Bei der Landtagswahl 2006 musste die CDU Sachsen-Anhalt mit 36,2 % leichte Verluste hinnehmen, blieb jedoch stärkste Partei im Land. Die CDU bildete mit der SPD (21,4 %) eine Große Koalition. Wolfgang Böhmer wurde in seinem Amt als Ministerpräsident ebenso bestätigt, wie Jürgen Scharf als Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Wolfgang Böhmer übergibt an Reiner Haseloff
Vor der Landtagswahl 2011 hatte Ministerpräsident Wolfgang Böhmer angekündigt, aufgrund seines Alters nicht erneut zu kandidieren. Als Nachfolger empfahl er Wirtschaftsminister Reiner Haseloff aus Wittenberg. Im März 2010 wählte die CDU-Sachsen-Anhalt Haseloff zum Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl. Bei der Wahl 2011 konnte die CDU mit 32,5% ihre Position als stärkste Kraft behaupten und verständigte sich mit der SPD darauf, die Große Koalition fortzuführen.


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Thomas Webel wird neuer Landesvorsitzender
Am 19. April 2011 wurde Reiner Haseloff zum Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt gewählt. Mit Thomas Webel trat der Landesvorsitzende der CDU Sachsen-Anhalt als Verkehrsminister in das Kabinett ein. An der Spitze der Landtagsfraktion löste André Schröder den langjährigen Vorsitzenden Jürgen Scharf ab.


Bildquelle: Büro Thomas Webel


Das Aus für die Große Koalition
Bei der Wahl des neuen Landtages am 16. März 2016, konnte die CDU Sachsen-Anhalt – trotz Verlusten – wiederum mit 29,8%  die meisten Wählerstimmen für sich gewinnen. Aufgrund des Wahlergebnisses der AfD (24,3 %) konnte die bisherige Große Koalition nicht fortgesetzt werden.

Mit Reiner Haseloff zur Kenia-Koalition
Reiner Haseloff entschied sich für eine Koalition mit SPD und Grünen und bildete die erste „Kenia-Koalition“ auf Landesebene. Am 25. April 2016 wurde er im zweiten Wahlgang erneut zum Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt gewählt.

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Mit sechs CDU-Ministern in der Landesregierung
Der neuen Landesregierung gehören sechs Minister der CDU, zwei Minister der SPD und eine grüne Ministerin an. Bei der CDU Sachsen-Anhalt kam es dabei zu Veränderungen: Neuer Finanzminister wurde der bisherige Vorsitzende der CDU-Fraktion, André Schröder. Zum Nachfolger Schröders wählte die Fraktion Siegfried Borgwardt. Als neuer Bildungsminister trat der Hallenser Abgeordnete Marco Tullner ins Kabinett ein. Das Amt der Justizministerin übernahm die bisherige Staatssekretärin Anne-Marie Keding.

Sven Schulze wird erster Generalsekretär der CDU Sachsen-Anhalt
Auf dem Landesparteitag in Dessau-Rosslau hat die CDU Sachsen-Anhalt im November 2016 erstmals den Posten eines Generalsekretärs geschaffen. Der Europaabgeordnete Sven Schulze soll das Profil der Union künftig stärker sichtbar machen und hat das Amt bis heute inne.


Foto: Vincent Grätsch
 

Holger Stahlknecht wird neuer Landesvorsitzender
Nach der Ankündigung von Verkehrsminister Thomas Webel im Herbst 2017, nicht erneut für das Amt des Landesvorsitzenden zu kandidieren, übernahm im November 2018 Holger Stahlknecht das Amt des Landesvorsitzenden der CDU Sachsen-Anhalt. Der nächste Landesvorstand der CDU Sachsen-Anhalt wird am 21. November 2020 gewählt.


 Foto: Vincent Grätsch

 

Die Landesvorsitzenden der CDU Sachsen-Anhalt    
 1990-1991     Gerd Gies
 1991-1993        Werner Münch
 1993-1998  Karl-Heinz Daehre
 1998-2004  Wolfgang Böhmer
 2004-2018  Thomas Webel
 seit 2018  Holger Stahlknecht

Der Generalsekretär der CDU Sachsen-Anhalt           
 seit 2016

 Sven Schulze


Die Geschäftsführer der CDU Sachsen-Anhalt           
 
 1990-2011  Bernd Reisener
 seit 2011  Mario Zeising